Oscar®-Preisträger Brody ist der Star der zehnteiligen Stephen-King-Adaption „Chapelwaite“. Ab 20.4. gibt es die Horrorserie mittwochs in Doppelfolgen auf CANAL+ FIRST zu sehen, im CANAL+ Streaming Service bei HD Austria kann man bereits zum Start die ganze Staffel streamen.
Es gibt kaum geeignetere Bücher für spannende, mysteriöse und gruselige Verfilmungen als jene von Stephen King. Der Horrormeister gehört zu den am meisten verfilmten Autoren der Gegenwart. Auch die neue, zehnteilige Horrorserie „Chapelwaite“ beruht auf einer Stephen-King-Vorlage, allerdings auf einer Kurzgeschichte: „Jerusalem‘s Lot“ erschien 1978 als Teil der King-Sammlung „Night Shift“.
Eine Reise in die dunkle Vergangenheit
Die Serie spielt in den 1850er Jahren und folgt Captain Charles Boone (Adrien Brody), der mit seinen drei Kindern in das Haus seiner Vorfahren nahe der kleinen, scheinbar verschlafenen Stadt Preacher's Corners im US-Bundesstaat Maine zieht, nachdem seine Frau auf See gestorben ist. Im Haus der Boones passieren bald unerklärliche Dinge und der gottesfürchtige Charles wird sich den dunklen Geheimnissen seiner Vorfahren stellen müssen und dafür kämpfen, die Schicksalsschläge zu beenden, die seine Familie seit Generationen heimsuchen. Der scheinbare Zufall will es, dass Rebecca Morgan (Emily Hampshire), eine ehrgeizige junge Frau, die Preacher’s Corners einst für das Studium verließ, nun wieder in die Stadt kommt und sich bei den Boones als Gouvernante bewirbt. Ihr wahres Ziel ist jedoch, heimlich einen Artikel über die berüchtigte Familie Boone für das Atlantic Magazine zu verfassen. Dabei wird Rebecca schließlich auch ein Geheimnis lüften, das ihre eigene Familie seit Jahren plagt.
Der Horror in „Chapelwaite“ entspringt nicht nur dem Übernatürlichen, sondern auch der Gesellschaft, dem Umgang der Menschen miteinander. In der Serien-Adaption war die Frau von Charles Boone Japanerin und so sieht sich die Familie, vor dem Hintergrund des unsteten US-amerikanischen Staatengebildes des 19. Jahrhunderts, auch mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus konfrontiert.
Brody war auch Produzent
Für Filmstar Adrien Brody war die Mitwirkung an der Serie etwas Besonderes: „Es war eine Art Vertrauensvorschuss, als ich unterschrieb“, sagt Brody. „Normalerweise, wenn man einen Film macht, hat man höchstwahrscheinlich mehrmals ein Drehbuch gelesen, man hat den Regisseur getroffen oder kennt seine Arbeit. Aber Serien-Arbeit ist anders. Man hat mehrere Regisseure, die Arbeit entwickelt sich ständig weiter. Ich habe als ausführender Produzent unterschrieben und geholfen, die Vision der Serie zu bewahren“.
Jason Filardi, Showrunner der Serie, skizziert, wie diese Vision aussehen sollte: „Es handelt es sich um eine düstere Serie, und wir wollten, dass sie an einem ebenso dunklen Ort beginnt. Die Idee war, dass Charles Boone, die Familie Boone, ihre Mutter, ihre Frau, gleich zu Beginn verliert. Damit zeigt sich, dass sich diese Familie in einem Zustand der Trauer befindet. Boone ist nun alleinerziehender Vater. Er selbst hatte einen schlechten Vater, und ich glaube, das hat ihn in seinem Leben sehr geprägt. Und emotional ist dies eine Gelegenheit für ihn, ein anderes Erbe an seine eigenen Kinder weiterzugeben“. Aber bis dahin ist es ein langer Weg: Die schaurige Reise ist da erst am Anfang.