Bis heute erfreuen sich die Italowestern – liebevoll auch Spaghetti-Western genannt – großer Beliebtheit. In Hommage an Bud Spencer und dessen dritten Todestag haben wir hier für euch einige der besten Italowestern zusammengestellt.
Sergio Leones Dollar-Trilogie (Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr, Zwei glorreiche Halunken) gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Italowestern, sondern bereitete auch den Weg für ein neues internationales Genre. Clint Eastwood, der damals in den USA bereits als Rowdy Yates in „Rawhide“ bekannt war, wurde mit der Rolle des zynischen Kopfgeldjägers weltberühmt. Bereits kurz nach Filmstart gab es allerdings Ärger mit dem japanischen Kult-Regisseur Akira Kurosawa. Er identifizierte „Für eine Handvoll Dollar“ als unautorisiertes Remake seines Films „Yojimbo“ (1961) und verklagte Leone erfolgreich.
Django gilt als der einflussreichste Italowestern, der nicht von Sergio Leone gedreht wurde. Sergio Corbuccis Klassiker orientiert sich allerdings stark an der Handlung von „Für eine Handvoll Dollar“ und machte Franco Nero über Nacht zum gefeierten Star. In der Rolle des ehemaligen Unionssoldaten und einsamen Revolverhelden spielt Nero mexikanische Revolutionäre und rassistische Konföderierte gekonnt für Geld und Rache zynisch gegeneinander aus.
Regisseur Damiano Damianis Film ist einer der ersten und am meisten gelobten politischeren Italowestern. Der Film spielt während der mexikanischen Revolution und thematisiert die Wandlung des militanten Banditenchef El Chuncho zum sozialbewussten Revolutionär – brillant gespielt von Gian Maria Volonté. Der Film wurde von einigen Kritikern berechtigterweise als Allegorie auf die Intervention der CIA in Lateinamerika verstanden.
Sergio Leones Dollar-Trilogie war zwar ein riesiger Kassenerfolg, von Kritikern wurden sie aber oft als trivial belächelt. Erst mit dem Nachfolgefilm „Spiel mir das Lied vom Tod“ erhielt der Regisseur die ihm gebührende Anerkennung. Nicht nur die Filmmusik von Ennio Morricone, auch Schauspieler wie Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson und Jason Robards machten den Western zum Kultklassiker unter den Italowestern. Charles Bronson gelang damals der große Durchbruch.
Mit dem Film wurde 1970 nicht nur das Genre der Italowestern-Komödie geboren, sondern gleichzeitig auch das Erfolgsduo Bud Spencer und Terence Hill. Als rechte und linke Hand des Teufels prügeln sich die beiden Brüder mit deftigen Sprüchen durch ihren ersten Spaßwestern. Damit legen sie den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere.
Die rechte und linke Hand des Teufels wurde ein Jahr später mit der Parodie „Vier Fäuste für ein Halleluja“ fortgesetzt. Diesmal versuchen die beiden unterschiedlichen Brüder, eine Verbrecherkarriere aufzubauen, um ihren alten Vater zu besänftigen und die Ehre der Familie hochzuhalten.
Keoma ist das letzte Meisterwerk der Italowestern-Ära mit Franko Nero in der Rolle des Halbblutes Keoma. Enzo Castellaris düsterer und sozialkritischer Western gilt aufgrund seiner außergewöhnlichen Kameraführung als einer der anspruchsvolleren seines Genres. Nero spielt zehn Jahre nach seiner Paraderolle des Django einmal mehr den schweigsamen Rächer. Das Skript zum Film wurde übrigens aufgrund von Unbrauchbarkeit von Castellari in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Joshua Sinclair jeweils am Vorabend des nächsten Drehtages am Set neu verfasst.