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Regisseure sind die Künstler hinter der Kamera, die aus einem einfachen Drehbuch ein künstlerisches Gesamtwerk erschaffen. Wir laden Sie zu einer kurzen Reise in das Leben und Werk jener Regisseure ein, deren Filme bislang die meisten Oscars erhalten haben.
40 Oscars, davon 11 für
Ben Hur (1959): William Wyler wurde 1902 in der französischen Schweiz als Sohn eines wohlhabenden Herrenausstatters geboren.
Carl Laemmle, Begründer der Universal Studios und entfernter Cousin seiner Mutter, ebnete Wyler den Weg nach Hollywood. Seine Regiekarriere begann 1923 als Regieassistent der Literaturverfilmung
Der Glöckner von Notre Dame von Victor Hugo. Bereits ab 1930 drehte er prestigeträchtige Produktionen für Universal Studios. Filme wie
The Letter und
The Little Foxes und vor allem
Mrs. Miniver, der größte Kassenerfolg von 1942, machten aus Wyler einen der angesehensten Regisseure von Hollywood. 1943 erhielt er schließlich seinen ersten Regie-Oscar für
Mrs. Miniver. Zwei weitere folgten für
Die besten Jahre unseres Lebens (1946) und
Ben Hur (1959). Wylers Lebenswerk als Regisseur umfasste bis zu seinem Tod im Jahre 1981 insgesamt 67 Filme. Besonders freuen dürfen wir uns auf das bevorstehende
Remake von Ben Hur, welches voraussichtlich im Februar 2016 erscheinen wird.
33 Oscars, davon 7 für
Schindlers Liste (1993): Steven Spielberg, kommerziell einer der erfolgreichsten Regisseure aller Zeiten, wurde ironischerweise zweimal von der University of Southern California für das Filmstudium abgelehnt. Schließlich begann er ein Studium der englischen Literatur an der California State University, das er allerdings aufgrund seiner Filmkarriere erst im Jahr 2002 abschließen konnte. Den Sprung nach Hollywood schaffte er mit dem 1969 gedrehten Kurzfilm
Amblin. Sein erster Spielfilm
The Sugarland Express war finanziell ein Mißerfolg, wurde aber von Kritikern sehr positiv bewertet. 1975 gelang ihm schließlich mit
Der weiße Hai der endgültige Durchbruch. Steven Spielberg feiert im Dezember seinen 58. Geburtstag.
27 Oscars, davon je 7 für
Die Brücke am Kwai (1957) und
Lawrence von Arabien (1962): Der 1908 in Croydon geborene britische Regisseur begann seine Karriere als Regieassistent und Cutter. Sein Debüt als Regisseur hatte Lean im Jahre 1944 mit dem Film
Geisterkomödie. Mit dem Leinwandepos
Die Brücke am Kai wurde er schließlich zu einem der berühmtesten Regisseure seiner Zeit. Sein letzter Film war nach fast 15-jähriger Pause die Romanverfilmung
Reise nach Indien (1984). David Lean starb 1991 im Alter von 83 Jahren in London.
Platz 4 der besten Regisseure: Fred Zinnemann
25 Oscars, davon 8 für
Verdammt in alle Ewigkeit (1953): Fred Zinnemann wurde 1907 im Nordosten des damaligen Österreich-Ungarn geboren. Während seiner Jugendzeit in Wien war er bereits eng mit dem späteren Hollywood-Regisseur
Billy Wilder befreundet. 1927 begann er im Alter von 20 Jahren trotz des heftigen Widerstandes seiner Eltern in Paris eine Kameraausbildung. Zunächst in Berlin als Kameraassistent tätig, ging er bereits 1929 nach Hollywood und arbeitete dort als Regieassistent und Kurzfilmregisseur. 1938 erhielt er für seinen dritten Kurzfilm
That Mothers Might Live seinen ersten Oscar. Erst ab den 1940er Jahren drehte er seine ersten Spielfilme. Zu seinen erfolgreichsten zählen
Zwölf Uhr mittags,
Im Westen nichts Neues und
Der Schakal. Zinnemann gilt als einer der besten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Er starb 1997 im Alter von 89 Jahren in London.
23 Oscars, davon 9 für
Gigi (1985): Als Sohn eines Musical-Dirigenten italienischer Herkunft und der französischen Schauspielerin Nina Lebeau, kam Vincente im Jahre 1903 in Chicago zur Welt. Bereits mit drei Jahren stand er in der "Minnelli Brothers Dramatic and Tent Show" auf der Bühne. Die Familie zog mit einer Wanderbühne durch die Lande und konnte mehr recht als schlecht von den Einkünften leben. In den 1920er Jahren kehrt Minelli nach Chicago zurück und arbeitet dort am Theater als Dekorateur. Von Earl Carol, Theaterdirektor am Broadway, wird er schließlich nach New York geholt. Bekannt wird er zunächst durch seine bizarren Kostüme für die Broadway-Show
Madame Dubarry, die ihm 1933 den Posten des künstlerischen Leiters der Radio City Music Hall in New York einbringen. Als Regisseur von Balletts und Musicals macht er sich dort einen Namen. 1943 inszenierte er mit
Ein Häuschen im Himmel seinen ersten Musical-Spielfilm. 1951 hat er mit
Amerikaner in Paris den Durchbruch als einer der besten Regisseure des Musical-Spielfilm Genre. Mit dem Drama
Nina - A Matter of Time, in dem auch seine Tochter
Liza Minelli zu sehen war, beendete Minnelli 1976 seine erfolgreiche Filmkarriere. Vincente Minelli starb am 25. Juli 1986 im Alter von 83 Jahren in Beverly Hills.
21 Oscars, davon 5 für
Schlagende Wetter (1941): John Ford wurde als John Martin Feeney 1894 als Sohn irischer Einwanderer in Maine geboren. Als er seinem älteren Bruder und erfolgreichen Regisseur
Francis Ford nach Hollywood folgte, änderte er wie dieser seinen Namen auf das Synonym Ford. Mit dem Western
The Tornado für das Filmstudio Universal begann 1917 seine Karriere als Regisseur. Ford inszenierte über 130 Filme, darunter künstlerisch bemerkenswerte Western auf hohem Niveau. 1956 entfernte er nach einer Augenoperation die Verbände zu früh, was zur völligen Erblindung seines linken Auges führte. Seitdem trug er seine berühmte Augenklappe. Bekannte Filme des Regisseurs sind
Höllenfahrt nach Santa Fé,
Früchte des Zorns sowie
Tobacco Road. John Ford gilt als einer der bedeutendsten Regisseure des Western Genre. Er starb am 31. August 1973 in Kalifornien.
21 Oscars, davon 8 für
Die Faust im Nacken (1954): Elia Kazan wurde 1909 als Sohn einer griechischstämmigen Einwandererfamilie geboren. Nach seiner Ausbildung an der Drama School in Yale war er als Schauspieler am Group Theatre in New York tätig. 1937 ging Kazan mit einigen Schauspielkollegen nach Hollywood. Seine erste Hollywoodrolle spielte er 1940 in
Im Taumel der Weltstadt, weitere kleinere Filmrollen folgten. Nach einigen Jahren kehrte Kazan jedoch wieder nach New York zurück und avancierte zu einem der gefragtesten Regisseure am Broadway. 1943 drehte er dann schließlich seinen ersten Film
Ein Baum wächst in Brooklyn. Zu seinen wohl bekanntesten Filmen zählen
Endstation Sehnsucht (1951) sowie
Jenseits von Eden (1954) mit Marlon Brando und James Dean in den Hauptrollen. Nach seinem letzten Film
Der letzte Tycoon im Jahr 1976 wechselte Kazan zur Schriftstellerei und veröffentlichte insgesamt sieben Romane sowie seine Biographie. Elia Kazan starb am 28. September 2003 im Alter von 94 Jahren in New York City.
20 Oscars, davon je 5 für
Aviator (2004) und
Hugo Cabret (2011): Martin Scorsese wurde 1942 als Sohn italienischer Einwanderer in New York geboren. Als Kind litt er an Asthma und war gezwungen, die meiste Zeit zu Hause zu verbringen. In dieser Zeit entstanden bereits seine ersten Drehbücher. Neben seiner Leidenschaft für Filme wurde seine Kindheit sehr stark von der katholischen Kirche beeinflusst. Scorsese wollte daher Priester werden, wurde aber bereits nach einem Jahr wegen seiner Schwäche für Frauen und Rock´n Roll aus dem Priesterseminar geworfen. Er belegte daraufhin an der Universität in New York Filmkurse und war bereits mit seinen ersten Kurzfilmen sehr erfolgreich. Mit seinem ersten Spielfilm
Who's That Knocking At My Door im Jahre 1969 konnte er zwar auf sich aufmerksam machen, war aber finanziell am Ende. Bereits ein Jahr später gelang ihm jedoch der große Durchbruch mit
Alice lebt hier nicht mehr (1974). Zwei Jahre später wurde er mit
Taxi Driver (1976) weltberühmt. Scorsese ist einer der einflussreichsten Regisseure des zeitgenössischen amerikanischen Kinos.
20 Oscars, davon 10 für
West Side Story (1961): Robert Earl Wise, geboren 1914 in Indiana, war als Cutter in Hollywood tätig, bevor er Mitte der 1940er Jahre seine ersten Filme drehte. Bekannt wurde er mit dem Filmdrama
Lasst mich leben (1958) und dem Filmmusical
West Side Story(1961). Seinen größten kommerziellen Erfolg hatte er mit
Meine Lieder – meine Träume (The Sound of Music) aus dem Jahr 1965. Wise gilt als einer jener Regisseure, der mit Filmen wie
Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All (1971) oder dem ersten Star-Trek-Kinofilm
Star Trek: Der Film (1979) das Science Fiction Genre maßgeblich beeinflusste. Robert Wise starb am 14. September 2005 im Alter von 94 Jahren in Los Angeles.
20 Oscars, davon 11 für
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs (2003): Peter Jackson wurde 1961 in Pukerua Bay, Neuseeland geboren. Bereits in sehr jungen Jahren experimentierte er mit einer Super-8 Kamera, seine besondere Vorliebe galt Spezialeffekten. Mit seinem Freund Pete O'Herne drehte er Filme wie
Ponty Mython (eine Parodie auf
Monty Python’s Flying Circus) oder
Planet of the Peters (inspiriert von
Planet der Affen). Mit 17 Jahren verließ er die Schule, arbeitete als
Photolithograph und begann Kurzfilme zu drehen. Einer dieser Kurzfilme entwickelte sich schließlich zu seinem ersten Spielfilm
Bad Taste, der auf Festivals insgesamt 16 Fantasy- und Science-Fiction-Preise gewann. Sämtliche Darsteller waren Freunde und Bekannte. Die Gummimasken für die Außerirdischen stellte er selbst her. International bekannt wurde er schließlich mit dem Drama
Heavenly Creatures (1994). In Hollywood gelang ihm der Durchbruch als Regisseur jedoch erst 2001 mit
Der Herr der Ringe: Die Gefährten. Durch die
Herr der Ringe-Trilogie wurde Jackson praktisch über Nacht von einem belächelten Horrorfilmregisseur zu einem der erfolgreichsten Regisseure der Gegenwart. Das allererste Mal soll Jackson übrigens den
Herrn der Ringe mit 18 Jahren während einer langen Zugfahrt gelesen haben. Jackson hat diese Ausgabe immer noch.