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Sprechen Sie Bildschirm? Die wichtigsten Fakten für den Bildschirmkauf

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Plasma oder LCD? Was bedeutet eigentlich „Kontrastumfang“? Und wofür steht DVB-T, DVB-S & Co? Lesen Sie die wichtigsten Fachbegriffe, damit Sie beim nächsten Bildschirmkauf nicht daneben greifen.

Plasma vs. LCD: Beide spielen in der ersten Liga

Die Pixel (Bildpunkte) von Plasma-Bildschirmen bestehen aus gasgefüllten Glaselementen. Werden sie unter Strom gesetzt, beginnt das Gas kurz zu leuchten. Die Farben (Rot, Grün, Blau) entstehen durch unterschiedliche Phosphorbeschichtungen in den Subpixeln. Beim LCD (Liquid Crystal Display) strahlt eine Lichtquelle (bei neuen Geräten LED) von hinten auf die Pixel, die aus winzigen Flüssigkristallen bestehen. Ihre Lichtdurchlässigkeit wird durch Strom reguliert. Farben entstehen durch Farbfilter in den Subpixeln. Mittlerweile ist die Technik so ausgereift, dass Plasma oder LCD in derselben Liga spielen. Nur beim genauen Hinsehen gibt es noch ein paar kleine Unterschiede, die Sie beim Bildschirmkauf beachten können:

  • Nur Plasma-Geräte können „echtes Schwarz“ darstellen, LCDs schaffen nämlich grundsätzlich nur ein dunkles Grau. Durch den Einzug der LED-Technologie (die Bildpunkte werden von hinten beleuchtet) bei LCD-Geräte ergibt sich aber die Möglichkeit, Bildteile durch das Abschalten einzelner LEDs beinahe schwarz erscheinen zu lassen.
  • Plasma-Geräte haben bessere Werte beim Betrachtungswinkel. Je weiter von der Seite man auf LCDs blickt, desto weniger Kontrast und desto verfälschter sind die Farben.
  • LCDs sind stromsparender. Mitunter können Plasma-Geräte mehr als doppelt so viel wie LCDs verbrauchen.
  • Plasmas bringen die Gefahr mit sich, dass sich Bilder „einbrennen“ (zB. Cinemascope Streifen), insbesondere wenn sie lange statische Bilder anzeigen.

Das Märchen vom dynamischen Kontrast

Der Kontrastumfang bezeichnet das größtmögliche Lichtverhältnis zwischen dem hellsten Weiß und den dunkelsten Schwarz in einem Bild. Die Angabe 3.000:1 bedeutet daher: Das Gerät zeigt einen weißen Bildpunkt 3.000-Mal heller als den schwarzen. Die Wahrnehmung des Kontrastes hängt stark vom Umgebungslicht ab, daher wirkt die Farbwiedergabe von Bildschirmen in hellen räumen häufig flau, in dunklen Räumen ist es umgekehrt. Aktuelle Fernseher werden mitunter mit astronomisch hohen Kontrasten mit bis zu 1.000.000:1 angegeben, häufig steht „dynamisch“ dabei. Für den Bildschirmkauf bedeutet das, das Gerät kann diesen Wert nur rein rechnerisch erreichen und nicht innerhalb eines Fernsehbildes. Bei hellen Bildern schaltet der Fernseher die Helligkeit drastisch hoch, bei dunklen Bildern hingegen fährt er die Helligkeit herunter. Dies wechselt von Bild zu Bild und unser Auge nimmt die Spitzen als hohen Kontrastumfang wahr. Durch diese Verschiebung ergeben sich am Papier sehr hohe Kontrastwerte. In der Praxis kann das Gerät aber 1.000.000:1 nicht innerhalb eines Bildes darstellen.

Auflösung: Viele Pixel für viel Bild

Damit ist die Summe der Pixel (Bildpunkte) am gesamten Bildschirm gemeint. Je mehr Pixel, desto mehr Bildinhalt und Details können angezeigt werden. In der Praxis wird die Auflösung mittels Pixel in der Horizontale und in der Vertikale angeben: z.B. 1.920x1.080 („1.080p“), das gleichzeitig für Full-HD (High-Definition) steht. Hingegen 1.280x720 (alias „720p“) stellt lediglich die niedrigste Norm von HD dar.

Reaktionszeit: Bestzeit gegen Schlieren

Die Reaktionszeit von einer Millisekunde (1ms) gibt an, dass der Bildschirm innerhalb dieser Zeit den Zustand der Pixel ändern kann – zum Beispiel von einer Farbe zur anderen. Bei alten Bildschirmen mit niedrigen Reaktionszeiten kommt es bei schnellen Bildern zu Schlieren oder „Geisterbildern“. Heutzutage liegen die Werte bei den meisten Geräten unter einer Millisekunde und werden vom Hersteller manchmal gar nicht mehr angegeben.

Integrierte Tuner: Im Dschungel der Übertragung

Viele TV-Geräte haben Tuner für unterschiedliche Übertragungstechnologien (DVB=Digital Video Broadcasting) bereits integriert. Integrierte Tuner machen Sinn, wenn man keine zusätzlichen Gerät (z.B. Set-Top-Box eines Kabelanbieters oder Satellitenreceiver) einsetzen möchte. Bedenken Sie beim Bildschirmkauf: Sat-Receiver bieten im Gegensatz zu den integrierten Tunern aber wesentlich mehr Funktionen, zum Beispiele eine Aufnahmefunktion. Das steckt hinter den Abkürzungen:

  • DVB-T (terrestrisch): Schließt man eine geeignete Antenne an, kann man in Österreich unter anderem die Programm des ORF, 3sat, PULS 4 und Servus TV empfangen. (DVB-T2 bezeichnet die Nachfolgetechnik von DVB-T. In Österreich derzeit nur via simpliTV zu empfangen).
  • DVB-C (Kabel): Empfang von Programmen über einen Kabelanbieter. In Österreich verwendet der Platzhirsch UPC aber einen anderen Übertragungsstandard und stellt seinen Kunden eine separate Empfangsbox zur Verfügung.
  • DVB-S (Satellit): Der Standard für den Empfang über eine Satellitenschüssel. DVB-S2 bezeichnet den weiterentwickelten Satellitenstandard für die meisten HD-Sender. Um HD zu empfangen, benötigt man eine Karte zum Decodieren der Verschlüsselung (z.B. ORF Digital- oder Sky-Karte von HD-Austria).

Mehr zu den unterschiedlichen Empfangsmöglichkeiten & TV-Anbietern von HD-Fernsehen in Österreich finden Sie in unserem Blog.

Tipp für den Bildschirmkauf

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Wie man unter anderem am Kontrastwert erkennt, mogeln viele Hersteller ein wenig bei der Angabe von technischen Parametern. Vor dem Bildschirmkauf sollten Sie ihn unbedingt einmal mit eigenen Augen in Betrieb gesehen haben. Nur so können Sie Farbwiedergabe, Kontrast und gegebenenfalls störende Bildeffekte herausfinden. Häufig ist ein „schönes Bild“ stark vom persönlichen Geschmack des Betrachters abhängig. Bonus: Falls Sie sich jetzt dazu entschlossen haben, Ihr SAT-Entertainment-System aufzurüsten, werfen Sie vorher noch einen Blick auf unsere Checkliste, damit Sie auch garantiert nichts vergessen.