Die achtteilige Serie „Dr. Death“ läuft ab sofort bei CANAL+ - es geht um einen Arzt, der seine Patienten verstümmelt hat. Die Geschichte ist wahr.
Wenn jemand wie Dr. Christopher Duntsch lange Zeit Patienten ungestraft ganz grausam verstümmelt hat, dann bietet sich nur ein Name für diesen Verbrecher an.
„Dr. Death“.
Und diese wahre Geschichte ist jetzt zu einer Serie geworden, die in acht Folgen erzählt, was sich zugetragen hat. „Dr. Death“, ab 1. September auf CANAL+ über HD Austria zu sehen, zeigt den jungen, aufstrebenden Neurochirurgen Christopher Duntsch (gespielt von Joshua Jackson). Gerade will er sich in Texas eine eigene Praxis aufbauen. Als allerdings immer mehr seiner Patienten den OP für immer gelähmt oder sogar tot verlassen, wird es eng für ihn. Zwei andere Ärzte – gespielt von Christian Slater und Alec Baldwin – gemeinsam mit Staatsanwältin Michelle Shughart machen sich daran, ihn aufzuhalten.
Die Geschichte ist haarsträubend: Christopher Duntsch soll in Dallas innerhalb von 18 Monaten 37 Operationen durchgeführt haben. 32 davon enden laut Medienberichten mit schweren Verstümmelungen. Einige Patient:innen erwachen querschnittsgelähmt, andere laborieren an schweren Nervenschäden. Es gibt viele Fälle, die bekannt werden, und für zwei Menschen enden die Operationen von Dr. Death tatsächlich tödlich. Eine Frau stirbt nach einem Schlaganfall, der durch eine Durchtrennung der Wirbelarterie ausgelöst wird, eine andere nach massivem Blutverlust.
Die Beschwerden über Duntsch häufen sich immer weiter. Aber es dauert Monate, bis sich Patienten finden, die bereit sind, gegen den Arzt auszusagen und ihre Verstümmelungen zu zeigen. 2013 wurde ihm die Lizenz entzogen, es folgte ein Alkoholabsturz und Ladendiebstahl. 2017 landet der Fall dann vor Gericht: Die Verhandlung endet nach nur vier Stunden mit einem Schuldspruch: Lebenslange Haft.
Die Hauptfigur ist kein liebenswürdiger Charakter, das gibt auch Showrunner Patrick Macmanus zu. „Es ist äußerst schwierig, die Anknüpfungspunkte an die Figur zu finden, mit denen sich das Publikum verbinden kann und sich nicht nur wie ein psychopathischer Killer fühlt“, so Macmanus. „Wir hatten Glück, dass uns all die Forschungsergebnisse, die uns Einblicke in den Kopf dieses Mannes gaben, uns helfen konnten, die Figur adäquat auf den Bildschirm zu bringen“.
Für Joshua Jackson war es schwierig, den Todesarzt zu spielen, zumal keinerlei Sympathien für ihn vom Publikum zu erwarten waren. „Ich glaube nicht, dass er ein Psychopath war“, sagt Jackson. „Wenn wir das beiseite lassen, kommen wir zu den viel heikleren Fragen wie: Dachte er, er sei der Held seiner eigenen Geschichte? Ich glaube wirklich, dass er es immer noch tut. Ich denke, er glaubt immer noch, dass er das eigentliche Opfer von allem ist, was um ihn herum und wegen ihm passiert ist“, sagt Jackson über Duntsch. „Am Anfang muss sich eine Figur für mich erschließen, und sobald ich das Urteil über ihn beiseite legen kann, kann ich mit meiner Arbeit beginnen, nämlich herauszufinden, sein Verhalten so darzustellen, dass sich daraus ein Mensch ergibt, den man zumindest als sochen erkennen kann“. Nachsatz: „Es ist ganz unvorstellbar, was dieser Mann getan hat“.