Die neue, hochkarätig besetzte STARZPLAY Serie „Gaslit“ ist ab 24. April im CANAL+ Streaming Service bei HD Austria zu sehen.
In „Gaslit“ geht es um den Watergate-Skandal, der 1974 den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zunächst in Bedrängnis und schließlich zu Fall gebracht hat. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Skandal filmisch aufgearbeitet wird, jedoch gibt es eine Besonderheit: Diesmal stehen nicht nur die Hauptprotagonisten des Skandals im Scheinwerferlicht, sondern auch jede Menge Personen, die in den 1970ern in den Skandal verwickelt gewesen waren, mal mehr, mal weniger. Inzwischen hat man die meisten wieder vergessen, aber „Gaslit“ bringt sozusagen Licht in dieses Dunkel und diese Nebenfiguren vor die Kamera. Vorlage ist der Podcast „Slow Burn“, der genau dasselbe tat, nur eben mit den realen Figuren, während die Serie diese Figuren nun hochkarätig besetzt in einem packenden 8-Teiler zusammenbringt.
Die Serie zerpflückt die unterschiedlichen Handlungsstränge in feine Einzelheiten, ein beinahe satirischer Ton dominiert zwischen den Zeilen und wagt zugleich einen messerscharfen Blick auf Watergate und die schwerwiegenden Folgen. Alles zirkelt zunächst rund um die von Julia Roberts kongenial verkörperte Martha Mitchell, die eine denkwürdige Fußnote im Watergate-Skandal ist. „Gaslit“ bezeichnet sich selbst als eine Nacherzählung des Vertuschungsversuchs der Regierung aus der Sicht der Frau von Richard Nixons damaligem Generalstaatsanwalt, John Mitchell.
Julia Roberts ist großartig in der Rolle, aber sie hat auch Kollegen, die ebenso brillieren. Allen voran natürlich ihr Filmehemann John Mitchell, gespielt von Sean Penn, der allerdings bis zur Unkenntlichkeit verwandelt wurde - mit Glatze und ordentlichen Backenprothesen. Zu dem großartigen Ensemble gehört auch Dan Stevens („Downton Abbey“) als John Dean, der als ehrgeiziger junger Anwalt dargestellt wird, der in Nixons Kampagne schmutziger Tricks hineingezogen wird und sich schließlich mit Hilfe seiner späteren Frau Mo (Betty Gilpin) durchsetzt.
Die Handlung ist zuweilen überaus dramatisch: Bekannt für ihren lockeren Umgang mit der Presse wurde Martha Mitchell entführt, festgehalten und unter Drogen gesetzt, um sie am Reden zu hindern, als der Skandal bekannt wurde, woraufhin sich Nixons Leute bemühten, sie wie eine betrunkene und verrückt gewordene Frau aussehen zu lassen. Martha sollte diskreditiert werden. Es gibt viele dunkle Seiten dieser Geschichte, und „Gaslit“ bringt ein wenig davon ans Licht.
Das neu aufgeflammte Interesse an Watergate kommt nicht von ungefähr, sind doch Donald Trumps Präsidentschaft und die damit verbundenen Skandale oftmals mit den Sitten rund um Watergate verglichen worden. Es ist, das zeigt „Gaslit“, manchmal zwischen den 1970er Jahren und den USA von Donald Trump gar kein allzu großer Unterschied auszumachen.