Am 29. August wird Schauspieler Karl Markovics 60 - eine Rückschau auf seine Karriere. Seine Filme „Die Fälscher“, „Atmen“, „Superwelt“ und ab 1.9. „Der Fuchs“ gibt es auf CANAL+ über HD Austria zu sehen.
Mit einer bemerkenswerten Bandbreite an schauspielerischem Können hat sich Karl Markovics sowohl auf der Bühne als auch auf der Leinwand einen Namen gemacht. Sein Talent, in verschiedene Rollen einzutauchen und die Emotionen seiner Charaktere auf eine fesselnde Weise zum Ausdruck zu bringen, hat ihn zu einem der angesehensten Schauspieler Österreichs gemacht.
Ein Meister der Vielseitigkeit, ist Markovics dafür bekannt, sowohl in dramatischen (etwa in „Die Fälscher“) als auch in komödiantischen Rollen (zb. als „Stockinger“) zu brillieren. Er hat die Fähigkeit, die Tiefen der menschlichen Psyche zu erforschen und selbst die komplexesten Charaktere zum Leben zu erwecken. Sein Weg führte ihn auch hinter die Kamera: Neben seiner Schauspielkarriere hat er auch als Regisseur und Drehbuchautor gearbeitet, was seine Vielseitigkeit und sein tiefes Verständnis für das filmische Handwerk unterstreicht. Mit seinen Filmen „Atmen“ (2011) und „Superwelt“ (2015) gelangen ihm zwei herausragende Regiearbeiten, die ganz unterschiedliche Themen behandelten. „In ‚Atmen‘ ging es um eine metaphernhafte Welt, in der ein Protagonist vorkommt, der nicht so gerne spricht. In ‚Superwelt‘ spricht meine Hauptfigur sehr gerne und ich halte mich mit Metaphern eher zurück - von kleinen biblischen Zitaten über brennende Dornenbüsche und das letzte Abendmahl einmal abgesehen“, erinnert sich Markovics im Interview. „Das sind kleine augenzwinkernde Szenen, die mich schon beim Schreiben amüsiert haben. Im Prinzip taucht „Superwelt“ - ganz anders als „Atmen“ - seine Geschichte in viel Licht, hohe Farbtemperatur, intensive Rot- und Orange-Töne, mit viel Wärme. Ich wollte keine Tristesse zeigen, wo keine ist. Aber es gibt Mittelmaß, etwas, das mich wirklich stark fasziniert: Nehmen Sie meine Hauptfigur: Die scheinbare Durchschnittlichkeit eines Lebens, die interessiert kaum jemand, weil sie nicht sexy und dramatisch genug ist“.
Aber es ist diese Normalität der Menschen, die Markovics faszinieren und die er konsequent erforscht.
Markovics erlangte internationale Anerkennung für seine Darstellung in dem preisgekrönten Film „Die Fälscher“, der 2008 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Sein Talent, subtile Nuancen auszudrücken und tiefe emotionale Verbindungen herzustellen, hat ihm eine treue Fangemeinde und zahlreiche Auszeichnungen eingebracht.
Das Regieführen ist Markovics von Beginn an ein Anliegen: „Im Grunde ging es mir immer darum, andere in eine Welt hineinzuziehen, die nur aus meiner eigenen Erfindung besteht. Das war die große Faszination für mich, schon als Kind. Ich kam drauf, dass es einen Beruf gibt, der davon lebt, anderen etwas vorzumachen, um es einmal ganz banal auszudrücken. Ich habe immer gespürt, dass das Schauspielen aber noch nicht alles ist. Ich sagte mir: Irgendwann schaffe ich es, meine eigenen Geschichten zu erfinden und zu inszenieren, und nicht nur die von anderen nachzuspielen. Ich hatte über die Jahre sehr viele Ideen zu Papier gebracht, und mir war klar, dass ich irgendwann meinen ersten Film drehen werde“. Mit „Atmen“ gelang ihm dies 2011 besonders fulminant.
Jetzt wird Markovics 60 und ist ein lebendiges Beispiel für die zeitlose Schönheit und Bedeutung der Schauspielkunst.