feed
Wichtig: Sie lesen einen älteren Blogartikel von HD Austria. Bitte beachten Sie, dass wir jetzt unter dem Namen CANAL+ bekannt sind.
© iStockphoto LP 465309349 comm
Wenn wir Fernsehen „vom Himmel“ empfangen, hat das Signal schon einen weiten Weg hinter sich. Wir haben uns die Reise der Bilder von der Erde ins Weltall und wieder retour angesehen.
Von der Sendestation...
Fernsehstationen nutzen die Sendeanlagen der Satellitenbetreiber (z. B
Astra,
Eutelsat), um ihre Programme ins All zum jeweiligen Satelliten zu transportieren („Uplink“). In diesen Anlagen stehen mehrere große Parabolspiegel mit drei bis fünf Metern Durchmesser nebeneinander und sind geografisch auf die Satellitenpositionen ausgerichtet.
Astra-Satelliten sind im All in Gruppen angeordnet (innerhalb eines Würfels mit 150 Kilometern Kantenlänge). Das vereinfacht das Senden der Signale und im Störfall können andere Satelliten kurzfristig „aushelfen“. Europäische Astra-Sendeanlagen befinden sich unter anderem in München (Deutschland), Betzdorf (Luxemburg), Riga (Lettland), Kiew (Ukraine), Stockholm (Schweden), sowie Partneranlagen in Spanien und Großbritannien.
Linktipp:
Übersichtskarte von Astra-Satelliten und Sendeanlagen
... zum Satelliten...
Im All wartet der jeweilige Satellit – genau genommen der Transponder – auf das Signal von der Erde. Da es aufgrund der Entfernung an Intensität verloren hat, verstärkt er es und strahlt es wieder auf die Erde zurück („Downlink“). Die dafür notwendige Energie gewinnt der Satellit mithilfe von Solar-Paneelen.
Die Überwindung der weiten Sendestrecke, Kodierung, Verteilung des Signals auf mehrere Transponder und Weitergabe an die Erde, verursachen Verzögerungen zwischen einer bis fünf Sekunden.
Rundfunksatelliten befinden sich in der
geostationären Umlaufbahn in etwa 36.000 Kilometern Höhe. Da eine Erdumrundung aufgrund der Erdanziehungskraft dort genauso lange dauert wie eine Erdumdrehung, „schweben“ diese Satelliten immer an der gleichen Position über der Erde. Daher müssen weder Sendeanlagen noch Sat-Schüsseln zu Hause ständig mitgedreht werden.
Die Position eines Satelliten wird in Längengrad angegeben – in Österreich empfangen wir hauptsächlich über Astra-Satelliten, die auf einer Position von 19,2 Grad östlicher Länge über dem Äquator. Das entspricht ungefähr dem Gebiet der Republik Kongo in Afrika. Daher zeigen in Österreich die Satellitenschüssel üblicherweise grob in Richtung Süden.
Satelliten strahlen das Signal nicht gleichmäßig in alle Richtungen ab, sondern haben jeweils ein bestimmtes Kerngebiet. Für Astra-Satelliten ist das Europa. Knapp außerhalb des Kerngebiets benötigt man größere Sat-Schüsseln (bis 1,2 Meter Durchmesser), um das Signal zu empfangen. Im Kerngebiet reichen 0,6 bis 0,8 Meter. Senderreflektoren an den Transpondern des Satelliten bündeln das Signal aus Qualitätsgründen und schränken damit das Zielgebiet ein.
...zurück auf die Erde
Die Satellitenantenne, oder auch Parabolantenne genannt, besteht aus dem gewölbten Spiegel („Schüssel“) und dem der Empfangskopf. Auf ihm sitzt die eigentliche Empfangseinheit, der
LNB (Low Noise Block Converter). Der LNB sitzt im Brennpunkt der Schüssel und empfängt die reflektierten hochfrequenten Signale vom Satelliten, die dann via
Koaxial-Kabel zum Receiver oder
Satblock-Verteilung in Mehrparteienhäusern weitergegeben werden, um schließlich als niederfrequentes Signal ins Fernsehbild umgewandelt werden.