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Wie nachhaltig ist Live-Musik?

Live-Musik und Tattoos als Klima- und Umwelt-Sünden? Was ist da dran? Das klärt die Doku-Serie „BUT WHAT ABOUT…“, neu im CANAL+ Streaming Service bei HD Austria und auf CANAL+ FIRST.

Es gibt kein wichtigeres Thema für die Zukunft der Menschheit als die Debatte um Nachhaltigkeit, Klimawandel, den ökologischen Fußabdruck und die Verhaltensweise der Menschen in Bezug auf die Ressourcen des Planeten Erde. Halb Hollywood profitiert von diesem zeitgeistigen (und drängenden) Thema, was man an immer gigantischeren Blockbustern über Naturkatastrophen, Dinosaurier und Weltuntergänge ablesen kann.

Aber auch in Österreich machen sich Filmemacher Gedanken um die Frage: Wo fängt Nachhaltigkeit an und wo hört sie auf? Das heimische Doku-Format „BUT WHAT ABOUT…“ startet nun mit Staffel 2 auf CANAL+, und dabei geht es um Themen, die man in der Umwelt- und Klimadebatte nicht gleich als allererstes auf der Rechnung hat: Denn eigentlich debattiert man ja über die Abgase und den Verkehr, über E-Mobilität und Energieerzeugung aus nachhaltigen Energieträgern. Doch man kann sich auch viel konkreteren Beispielen widmen, bei denen einem vorderhand gar nicht klar ist, wie klimaschädlich sie sein können. Das geht auf vielen Themenfeldern, und „BUT WHAT ABOUT…“ knöpfte sich in Staffel eins Themen wie Religion, Sex, Drogen, Geld und Tod vor, um sie auf ihre Nachhaltigkeit zu überprüfen. Nun geht das von CANAL+ in Kooperation mit der Agentur Obscura produzierte Doku-Format in die zweite Runde. Die Fragestellungen werden dabei noch spezieller: Die erste Episode der neuen Staffel widmet sich nämlich den Live-Konzerten und ihrem ökologischen Fußabdruck. In „BUT WHAT ABOUT… Live Music“ geh der österreichische Rapper und Musikproduzent YUGO der Frage auf den Grund, wie Konzerte und Festivals künftig nachhaltiger gestaltet werden können. Die Doku mit Rapper YUGO ist ab 12. Juni exklusiv auf CANAL+ und auf CANAL+ FIRST am 12. Juni um 19:40 Uhr zu sehen. 

Rapper YUGO
© TFCITD

Aber Konzerte? Ist Musik etwa umweltschädlich? Nun ja, indirekt schon: Denn wenn Tausende Fans zu Festivals anreisen, dann entsteht dabei nicht nur eine Verkehrslawine , sondern auch ein riesiger Müllberg, den die Besucher vor Ort zurücklassen. Dieser Vergleich zeigt die Dimension des Problems: bei jedem Coachella Valley Music and Arts Festival in Kalifornien müssen täglich rund 106 Tonnen Müll entsorgt werden. Jeder Österreicher kommt pro Kopf auf 488 Kilo Müll im Jahr.

Der Müll ist aber noch nicht alles: So war etwa nach einem Glastonbury Festival im Südwesten Englands die MDMA-Konzentration im nahegelegenen Whitelake River so hoch, dass sogar die bedrohten, heimischen Aale von dem Ecstasy-Wirkstoff in Mitleidenschaft gezogen wurden. Während des Frequency Festivals in St. Pölten wurde eine Erhöhung von Kohlenstoffkonzentration sowie CO2-Ausstoß festgestellt. Dies ist auf eine Kombination aus leicht abbaubaren Stoffen wie Schweiß, aber auch schwerer abbaubaren Stoffen wie Sonnencreme zurückzuführen.  Und wenn eine Band wie U2 mit dem Bühnenset von Gig zu Gig reist, dann entstehen dabei Emissionen von 65.000 Tonnen, eine unglaubliche Zahl, die ein Raumschiff bis zum Mars bringen würde.

Rapper YUGO diskutiert Fragen zu diesem Thema mit Wissenschaftlern, aber auch mit Musikern, und hinterfragt kritisch, wie es in Zukunft besser gemacht werden könnte. Zu Wort kommt dabei auch ein Organisator des Donauinselfests, des größten Open Air-Events in Wien.

Aber nicht nur Live-Konzerte können die Umwelt belasten, auch Tattoos können das. Richtig gelesen: Die Hautverzierungen, denen sich die zweite Folge „BUT WHAT ABOUT…“ widmet, können tatsächlich problematisch sein, wie Influencerin, Kolumnistin und Buchautorin Christl Clear herausfindet: Tätowieren ist inzwischen ein Massenphänomen, in Österreich ist jede:r vierte tätowiert, bei den 16-34-jährigen sind es stolze 42 Prozent! Das Problem ist das Material, das unter die Haut gespritzt wird: Nicht-vegane Tattoo-Tinten können Spuren von Knochenkohle, Glycerin aus tierischem Fett, Wollwachs aus den Talgdrüsen von Schafen, Gelatine aus Hufen und Schellack aus Käfern enthalten. Vegane Tinte hingegen basiert oft auf flüssigen Kunststoffen. Zu Wort kommen Tattoo-Künstler, Ärzte und Chemiker, die auch die Frage klären: Was genau spritzen wir uns da unter die Haut, wenn wir ein Tattoo stechen lassen?

Influencerin, Kolumnistin und Buchautorin Christl Clear
© TFCITD

Das sehr stylish gemachte Doku-Format ist bildsprachlich auf der Höhe der Zeit, ist flink und modern, optisch ansprechend umgesetzt und überaus informativ. Man wünscht sich noch viele weitere Staffeln dieser rundum gelungenen und unterhaltsamen Auseinandersetzung mit den Themen unserer Zeit.