Zehn Jahre nach der Verhaftung des Briefbombers Franz Fuchs im Oktober 1997 rollt Elisabeth Scharang den "Fall Fuchs" anhand der Vernehmungsprotokolle noch einmal auf. Die Briefbombenserie, die 1993 ihre ersten Opfer forderte, löste einen Flächenbrand der Verunsicherung und Angst aus. Sozial Engagierte, politisch liberal Denkende und Mitglieder von Minderheitengruppen waren Zielscheibe der ersten zehn zerstörerischen Briefsendungen. Als die ersten Briefbomben 1993 verschickt wurden, wurde die „Ausländerfrage“ politisch ausgeschlachtet und in den Ländern der ehemaligen DDR flogen die Molotowcocktails gegen Asylheime. Nicht verwunderlich, dass zehn Jahre nach der Verhaftung von Franz Fuchs, dem Bombenleger, noch immer kritische Beobachter des Falles an ein ultrarechtes Netzwerk und nicht an die Tat eines Einzelnen glauben. In Scharangs mehrfach preisgekröntem, semi-dokumentarischen Werk spielt Oscar-Preisträger Karl Markovics die Hauptrolle. Zu Wort kommen außerdem – parallel zur Handlung – an der Lösung des Kriminalfalls beteiligte Personen, wie Richter, Staats- und Kriminalbeamte, darunter der renommierte Gerichtspsychologe/Profiler Thomas Müller. Gedreht wurde Großteils an Originalschauplätzen in der Steiermark.